admin | Juni 1, 2017 |
Hinter dieser französischen Bezeichnung verbirgt sich eine bedeutende Duftkategorie, die im Gegensatz zu den anderen eine Besonderheit besitzt: zu ihr gehören fast ausschließlich Herrendüfte. Wenn Sie die Zutaten eines fougères-typischen Dufts kombinieren, wird das Ergebnis immer maskulin riechen oder zumindest unisex. Dies ist der Fall bei Jicky von Guerlain, einer der wenigen Fougères-Düfte, der von Frauen getragen wird.
Und welches sind die typischen Zutaten dieser Parfumfamilie? Insbesondere Lavendel und Kumarin, zudem Eichenmoos, Holz und häufig auch Rinde.
►►►Kumarin ist eine Substanz, die in der Natur vorkommt, meist in der Tonkabohne oder auch Dipteryx, aber auch im Waldmeister (früher Marinca), in Süßgräsern, Süßholz oder der Zimtkassie. Alles riecht schon einmal, nicht wahr? Das Aroma von Kumarin ist süß, mit Untertönen von Vanille, Karamell, Kräutern und frischem Heu. Das reine Kumarin wurde in der Parfümerie zuerst am Ende des 19. Jahrhunderts verwendet, genauer im Duft der Marke Houbigant. Der Name war Fougère Royale und gab einer völlig neuen Gruppe von Duftstoffen seinen Namen.
Eine Kombination aus Lavendel (die selbst genug Kumarin enthält), Kumarin und Eichenmoss sind ebenso ein Klassiker wie die Basiskomponenten in Chypre- oder Aldehyddüften. Klassische Fougères-Düfte riechen heutzutage leider auch schon ein bisschen veraltet. Versuchen Sie zum Beispiel Azzaro Pour Homme, ein typischer Fougères-Duft mit den typischen Bewertungen: die Hälfte der Menschen verurteilen es als „Opi-Duft“, die andere Hälfte liebt es wegen seiner klassischen Eleganz. Andere ähnliche Düfte sind Paco Rabanne pour Homme, Givenchy Xeryus, YSL Jazz, Davidoff for Men und Drakkar Noir (Guy Laroche). Es ist kein Zufall, dass all diese Düfte ursprünglich aus den 70er und 80er Jahren stammen.
Wenn Sie eine Prise Lavendel und Kumarin nehmen, aber moderne, leichtere Komponenten hinzuzufügen, erhalten Sie einen zarten Duft der dicht an Fougères und Kräutercologne heranreicht. Solche Versionen sind auch die jungen Männer mit Abneigungen gegenüber der bekannten Klassiker bereit zu tragen. Probieren Sie Azzaro L’Eau pour Homme mit Lavendel, Zitrus und zartem Sandelholz, Dolce & Gabbana pour Homme in der dunkelblauen Samt-Box oder Burberry Men mit weichem Zeder.
In der Basiskomposition finden sich perfekt abgestimmt insbesondere grüne, Kräuter- oder orientalische Töne.
Der mit Grüntönen angereicherte Klassiker ist eine gute Alternative für Männer, die Frische wollen, denen aber der heutige Meeresgeruch und fruchtige Noten nicht gefallen. In Live-Jazz (YSL) ist Minze und saftiges Grün, im Eau de Toilette von Hugo (Hugo Boss, 1995) Minze und grüner Apfel.
Zu den süssen Kumarintönen von Kumarin passen hervorragend orientalische Töne, vor allem verschiedene Harze und Balsame. In dieser Gruppe findet sich eine große Auswahl an klassischen und modernen Düften. Zu den modernsten gehört zum Beispiel Jean Paul Gaultier Le Mâle mit Vanille, Gewürzen und Amber; Hypnôse Homme von Lancôme mit Amber und süßen Gewürzen; Armani Attitude mit Kaffee und rauchigen Tönen; Dunhill Desire Black mit Amber und Vetiver; Azzaro Onyx mit Kardamom und Patchouli. Ein wenig älter ist Versace Dreamer, der eine klassischere Komposition mit markantem Amber und Tabak hat. Als Klassiker würde ich beispielsweise Minotaure von Paloma Picasso Minotaure oder Monsieur Rochas bezeichnen.